Erwartet schwerer Spieltag in München bestritten – zwei Niederlagen, gegen München immerhin in Schlagdistanz

Die Heidelberger sind bereits am Freitag für den anstehenden Spieltag am Samstag (13.01.2024) nach München angereist, um zwei schwere Spiele zu bestreiten. Es standen die Spiele gegen die beiden Tabellenersten an – RBB München Iguanas 2 und RSV Lahn-Dill 2 (bislang ungeschlagen).
Angereist sind neun Spieler, wobei die Heidelberger auf Bas Raayman, Julia Piazolo, JJ Ernst aus privaten Gründen und kurzfristig noch auf Ugur Savluk und Uta Herrn-Krüger aus Gesundheitsgründen verzichten mussten. So wurde aus dem 15-Personen Kader, aus dem die Trainer sonst aus dem Vollen schöpfen können, eine 9-Personen-Delegation, die sich schon am Freitag nach München zum erwartet schweren Spieltag aufmachte. Nach sicherer Übernachtung im Hotel waren alle gestärkt und eingestellt auf die anstehenden Herausforderungen.

RBB Iguanas 2 vs. Rolling Chocolate

Die Münchner sind derzeit Tabellenzweiter hinter dem RSV Lahn-Dill und nur von diesem bislang geschlagen. Durch den Neuzuschnitt der Regionalligen kannten die Heidelberger das Team nicht aus der letzten Saison. Zusammengesetzt aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern mit z.T. Erstliga-Erfahrung sind sie ein effizientes Team mit vielen gefährlichen Schützen. Auch wenn der ehemalige Nationalspieler Basti Magenheim gegen Heidelberg nicht mit dabei war, taten sich die Heidelberger schwer, zeigten aber trotzdem gute Aktionen. In Summe reichte es nicht für den Sieg.
Gerade zu Beginn waren die Chocolates unsortiert, zeigten, dass sie Schwierigkeiten haben den Ball sicher nach vorne zu bringen und hatten wenig sortierte Angriffe, weil die Münchener unerwartet früh Druck machten. Deshalb reagierten die Heidelberger Coaches Marc Westermann und Thilo Prünte früh mit Wechseln, die das Team an die Münchener Spielweise anpassten und ihre Wirkung zeigten: Heidelberg konnte das erste Viertel mit drei Punkten für sich entscheiden. Im zweiten Viertel zeigten die Münchener Treffsicherheit von außen und nutzten auch alle Chancen in der Zone. Dadurch gewannen die Münchener das zweite Viertel relativ deutlich, was aber in der Summe einen recht ausgeglichenen Spielstand zur Halbzeit von 25-21 für die Münchner ergab. Den Anfang des dritten Viertels haben die gut rotierenden Heidelberger dann verschlafen, konnten aber ab Minute 26 einen Lauf verzeichnen und beendeten das dritte Viertel mit 37:33. Das ausgeglichene 3. Viertel (12:12) hat den Chocolates Aufwind gegeben, welchen sie zunächst mitnehmen konnten ins 4. Viertel. Sie blieben bis kurz vor Abschluss auf Schlagdistanz, konnten jedoch – aufgrund fehlender Presse-Spezialisten nicht auf das sonst in engen Spielen gewohnte Taktikmittel zurückgreifen. Auf den letzten Metern fielen die (3er-)Schüsse nicht und München spielte souverän aus, sodass das Spiel mit 46:38 recht deutlich endete. Trotz der Niederlage kann Heidelberg positiv auf die Lernerfahrung gucken. Es konnten verschiedene Line-Ups ihr Können zeigen, Optionen über den Schirm wurden genutzt. In der Zone haben Marc Westermann (18 Punkte) und Sascha Scholz (10 Punkte und zurück nach längerer Verletzungspause) überzeugt, die von den Lowpointern gut in Szene gesetzt wurden. Schade, dass die Bemühungen so nicht zum Sieg gereicht haben.

So spielten die Chocolates gegen die RBB Iguanas: Marc Westermann (18 Punkte), Sascha Scholz (10), Thilo Prünte (8), Nina Challand (2), Florian Lushaj, Matthias Born, Benjamin Scherke, Franca Frey, Nadja Verhoeven.

Rolling Chocolate vs. RSV Lahn-Dill 2

Gegen Lahn-Dill hatten die Heidelberger zuletzt vor der Weihnachtspause beim Heimspiel ihre Erfahrungen gemacht. Das Spiel ging mit 58:36 deutlich an die Wetzlarer, die man in der Vorsaison mit der legendären „Schoko-Sahne-Presse“ zweifach besiegen konnte. Bei diesem Spieltag fand Heidelberg erneut kein Mittel und unterlag in München sehr deutlich mit 69:19.
Die drei Großen der Lahn-Diller, Jakob Theis, Dirk Köhler und Babsi Groß, wurden ergänzt von zwei weiteren Routiniers. Insbesondere die starke Defense der Starting-Five ermöglichte schon zu Beginn den Heidelbergern keinen guten Start. Heidelberg kam kaum zum Scoring, während auf der anderen Seite immer ein Großer aus Lahn-Dill in der Zone verwandeln konnte. Das erste Viertel ging schon deutlich mit 15:4 an die Hessen, auch weil die Heidelberger Center nicht in gewohnt gute Positionen gebracht werden konnten. Die Rolling Chocolate fingen schon früh an durchzuwechseln und wenig auf Ergebnis-Kosmetik, sondern stärker auf Lernerfahrungen zu setzen. Die 9 anwesenden Spieler sind alle zu mindestens 10 Minuten Spielzeit gekommen und konnten so durch das Spiel lernen. Stark war eine kurze Phase im zweiten Viertel, indem die Heidelberger ein Vor-Checking der drei Großen als Abwandlung der Presse testete. Insbesondere Dirk Köhler rauszuhalten, zeigte sich als effektiv: Der RSV machte vier Minuten lang nur zwei Punkte. Wetzlar musste so auf seine Starting Five zurückgehen, konnte dann aber schnell ein probates Mittel gegen die Heidelberger Defense finden. Zur Halbzeit stand es 36:12 für die Hessen. In der zweiten Halbzeit hatten die Chocolates weiter Schwierigkeiten in die Zone zu kommen, insbesondere durch aufmerksam rotierende Defense der Lahn-Diller. Selbst sonst gut funktionierende Schüsse aus dem Schirm wurden somit effektiv gestört und den Heidelbergern gelang keine passende Auflösung. Insgesamt war es ein sehr schweres Spiel, was Heidelberg schon in den ersten Minuten aus der Hand gegeben hat und auch später kein Rankommen zeigen konnte. Die Punkte in Heidelberg kamen dann auch nicht von den Centern, sondern waren mit Thilo Prünte (7 Punkte) und Nadja Verhoeven (6 Punkte) auf Aufbau und Flügelpositionen. Am Ende stand auf dem Display ein frustrierendes Ergebnis von 69:19, welches nicht schönzureden ist. Die angereisten Heidelberger zeigten sich geknickt nach diesem deutlichen Ergebnis. Bleibt nur zu hoffen, dass die gelungenen Aktionen, die zeitweise starke Defense und die Lernerfahrungen in den nächsten Spielen zu besseren Aktionen führen.
Heidelberg spürte, dass erfahrene Spieler der letzten Saison fehlten und auch die sonst so wirkungsvolle Presse in keiner Aufstellung ein probates Mittel werden konnte. Dennoch konnten Schüsse von außen nun über weitere Spieler und Spielerinnen gelingen, sodass Heidelberg für zukünftige Spiele neue Möglichkeiten gewinnt.

So spielten die Chocolates gegen den RSV Lahn-Dill: Thilo Prünte (7 Punkte), Nadja Verhoeven (6), Sascha Scholz (2), Marc Westermann (2), Matthias Born (2), Nina Challand, Florian Lushaj, Benjamin Scherke, Franca Frey.

Weitere Spiele im Iguanadome

Das Spiel zwischen den Tabellenersten und Tabellenzweiten war erwartet spannend. München wurde in diesem Feld von Basti Magenheim ergänzt und kämpfte bis zum Schluss, musste sich dann aber mit 49:58 gegen noch stärkere Wetzlarer geschlagen geben. Wetzlar ist mit den drei Großen in Ergänzung der zwei Routiniers deutlicher Favorit und wurde den Erwartungen gerecht.
Am Spätnachmittag spielte in der gleichen Halle noch die 1. Bundesliga: Bei den Frankfurter ING Skywheelers spielt der Heidelberger Spielertrainer Thilo Prünte mit Doppellizenz und musste sich auch mit diesem Team den Münchener Iguanas geschlagen geben – Das über weite Strecken offene Spiel endete mit 52:40 für die Bayern.

Danke an Yves Challand für die Fotos!